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Victor Vasilev: Ein Architekt von unschätzbarem Wert

Victot Vasilev wurde in Bulgarien geboren. Im Alter von 15 Jahren zog er nach Israel. Er studierte Architektur am Polytechnikum Mailand und an der Akademie der Bildenden Künste in Kopenhagen. Nach seinem Abschluss entschied er sich, in Mailand zu bleiben und eröffnete 2004 sein eigenes Studio. Projekte mit internationalen Firmen brachten ihm mehrere Auszeichnungen ein.

Wie gehen Sie bei Ihrem Designprozess vor?

Der Prozess basiert auf einigen Kernpunkten. Erstens: ständige Auseinandersetzung mit Architektur und zeitgenössischer Kunst. Ich liebe die Künstler des amerikanischen Abstrakten Expressionismus der 1950er-Jahre wie Jackson Pollock und Mark Rothko, insbesondere Barnett Newman. Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die Geometrie, ein Leitprinzip, das mich stets vor Komplikationen bewahrt. Wie in der Poesie nimmt jeder sie wahr, ohne sie genau zu definieren. Und schließlich der Wunsch, mich selbst zu hinterfragen, Risiken einzugehen und zu experimentieren. Jenseits des Bekannten zu gehen, ohne dabei immer auf Nummer sicher zu gehen.

Wie haben Sie sich die Badezimmerlinie vorgestellt, die Sie für Falper neu interpretiert haben?

2018 begann meine Zusammenarbeit mit Falper. Luca Fallavena erwies sich als hervorragender Partner; er erkannte eine Qualität in meinem strengen Stil, die er in das Unternehmen einbringen wollte. Ich mag das Badezimmer, weil es – mehr als das Wohnzimmer – über seine reine Funktionalität hinausgeht. Es besteht ein wachsender Wunsch, die Messlatte höher zu legen. Viele neue Materialien und eine Fülle an Technologien wurden eingeführt. In diesem Kontext gibt es immer noch Raum für Innovationen.

Haben Sie sich auf das Wesentliche konzentriert?

Das Wesentliche ist eine Lebenseinstellung. Es ist meine Weltsicht, die sich in meinen Projekten widerspiegelt. Wenige Dinge kaufen, aber von höchster Qualität; wenige Dinge selbst herstellen, aber nur die richtigen für sich. Ich habe Italien zu meiner neuen Heimat gewählt; hier findet man die Essenz der Schönheit in ihrer reinsten Form – in der Landschaft, in der Geschichte, aber auch in den Beziehungen zu den Menschen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Arbeit?

Meine Verantwortung als Designer ist es, den Wert der Ewigkeit als Maßstab zu begreifen. Ein Objekt muss die Zeit überdauern und ist daher nachhaltig. Die Langlebigkeit eines Stuhls, wie beispielsweise Giò Pontis Superleggera oder Mies van der Rohes Barcellona-Sessel, ist per se nachhaltig. Wir alle wollen eine bessere Welt hinterlassen.

Glauben Sie, dass dieser Prozess trotz der sich schnell verändernden Trends erfolgreich sein wird?

Das Bewusstsein für Qualität ist nicht vergänglich. Der eigentliche Dreh- und Angelpunkt ist der Konsument, der die Auswirkungen seiner Entscheidungen verstehen muss.

Macht es Ihnen Freude, Dinge zu erschaffen, die die Menschen möglichst lange begleiten?

Ich bin gespannt, wie sich die Dinge in den kommenden Jahren entwickeln werden. Ich genieße die Herausforderung des Designs, unabhängig vom Umfang. Auf Reisen um die Welt sieht man viele schöne Dinge. Ich bleibe optimistisch, was die Zukunft der Welt angeht. Ich liebe Dostojewskis Zitat: „Je dunkler die Nacht, desto heller die Sterne.“

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